Wie lange müsste der Urlaub eigentlich dauern, um auch wirklich in die Entspannung zu kommen? Dieser Frage ging eine aktuelle Studie von SD Worx (Haufe Online) nach, die dafür mehr als 10.000 europäische Angestellte befragte.
Das Ergebnis ist sehr spannend, höchst unterschiedlich und abhängig vom jeweiligen Land. Deutsche Arbeitnehmer benötigen 15 Tage, um sich erholt zu fühlen. Angestellte aus dem Vereinigten Königreich fühlen sich bereits nach 8,5 Tagen entspannt. Anders sieht die Lage in Spanien aus. Hier verspürt man Erholung erst nach 27,1 Urlaubstagen. Die meisten Urlaubstage benötigen die Finnen: sie können erst nach 34,1 Tage vom Arbeitsalltag abschalten.
Doch so richtig abschalten kann nicht jeder. 23 % der deutschen Angestellten arbeiten auch während ihres Urlaubes. Und damit liegen sie noch unter dem europäischen Durchschnitt. Denn ein Drittel der europäischen Befragten gab an, auch im Urlaub E-Mails zu lesen und geschäftlich zu telefonieren. Spitzenreiter ist Norwegen. Hier arbeiten 45 % der Beschäftigten auch im Urlaub.
In diesen Zusammenhang passt auch eine Studie der TU Braunschweig sowie des Bundesinstituts für Berufsbildung (2017, 2018) die ergab, dass der Anteil von arbeitssüchtigen Menschen in Deutschland und im internationalen Vergleich z.B. mit den USA und Norwegen bei ca. 10 % liegt. Ein weiteres Ergebnis: Führungskräfte neigen überdurchschnittlich zu exzessivem Arbeiten. Und diese Neigung steigt, je höher die Führungsebene ist. Zwei Faktoren begünstigen die Arbeitssucht:
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1. Exzessives Arbeiten – Arbeitnehmer arbeiten lange, schnell und erledigen verschiedene Aufgaben parallel.
2. Getriebenes Verhalten: Beschäftigte arbeiten hart, auch wenn es keinen Spaß mehr macht. Sie nehmen nur mit schlechtem Gewissen frei und können nach Feierabend nicht abschalten und entspannen. Sind sie nicht tätig, erleben sie gewisse Entzugserscheinungen.
Warum können die Arbeitnehmer so schlecht abschalten? Sind es die Rahmenbedingungen oder in der Person begründete Überzeugungen?