„Hätte ich es doch gleich gewusst“: Häufige Kündigung neuer Jobs im ersten Jahr

Eine aktuelle Studie von XING zeigt, dass jeder zweite Deutsche (50 %) einen neuen Job bereits wieder innerhalb des ersten Jahres gekündigt hat. Die Hauptgründe für solche frühzeitigen Kündigungen sind:

  • Wahrnehmung eines zu niedrigen Gehalts (43 %)
  • Unzufriedenheit mit der Führungskraft (43 %)
  • Inadäquate oder schlechte Teamkultur (34 %)
  • Unzufriedenheit mit Arbeitsaufgaben (34 %)
  • Hohes Stresslevel (30 %)

Die Gründe für Kündigungen nach wenigen Monaten im neuen Job sind vielfältig. Besonders ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (43 %), Führungskräfteunzufriedenheit (43 %) und ungeeignete Teamkultur (34 %) führen zur Kündigung im ersten Jahr. Auch Unzufriedenheit mit den Arbeitsaufgaben (34 %), hoher Stresslevel (30 %) und zu viele Überstunden (26 %) spielen eine Rolle. Meistens spielen mehrere Faktoren eine Rolle bei der Entscheidung, wie Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei XING, betont.

Laut des XING-Jobs-Netzwerks bereuen 80 % der Deutschen, die im ersten Jahr einen Job gekündigt haben, diese Entscheidung nicht und empfinden ihre Entscheidung nicht als voreilig. Besonders Frauen sind sich sicher (85 % im Vergleich zu 75 % bei Männern). Die Tatsache, dass 91 % der Befragten im nächsten Job zufriedener sind, zeigt, dass ein erneuter Wechsel oft die richtige Entscheidung ist.

Dr. Julian Stahl betont: Die hohe Anzahl an frühzeitigen Kündigungen in neuen Arbeitsverhältnissen hat nachteilige Auswirkungen, sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber. Das erneute Recruiting und Onboarding sind für beide Seiten kostspielig. „Die wirtschaftlichen Kosten durch Fehleinstellungen ließen sich vermeiden.“ Und zwar dann, wenn Jobsuchende klar kommunizieren, was ihnen wichtig ist.

Am 16. August 2023 wurde bekanntgegeben, dass etwa Dreiviertel der Deutschen schon einmal unzufrieden mit einem neuen Job waren. Jeder zweite Deutsche (50 %) hat als Reaktion darauf bereits in der Probezeit oder im ersten Jahr den Job selbst gekündigt. Hierbei sind Männer tendenziell häufiger (52 %) als Frauen (48 %) betroffen. Besonders die Generation Y (58 %) neigt dazu, den Job nach kurzer Zeit aufzugeben. Die Tendenz zur frühzeitigen Kündigung ist bei jüngeren Arbeitnehmern höher (47 % bei der Generation X; 44 % bei Babyboomern).

Männer geben oft an, dass ein zu niedriges Gehalt (49 %) zur Kündigung führte, während Frauen vielschichtigere Gründe nennen. Für Frauen sind insbesondere Unzufriedenheit mit Führungskräften (43 %) und Teamkultur (35 %) Antriebsfaktoren für frühzeitige Kündigungen. Bei den verschiedenen Generationen gibt es ebenfalls Unterschiede. In der Generation Z sind Gehalt (50 % im Vergleich zu 34 % bei Babyboomern) und Teamkultur (40 % im Vergleich zu 26 % bei Babyboomern) häufigere Kündigungsgründe. Jedoch sind sich Jung und Alt in einem Punkt einig: Unzufriedenheit mit Führungskräften war für beide Generationen ein häufiger Kündigungsgrund (46 %).

Die XING-Studie wurde im Juli 2023 durchgeführt und befragte insgesamt 1.000 Berufstätige ab 18 Jahren in Deutschland mittels repräsentativer Online-Umfrage, darunter Vollzeit-, Teilzeitbeschäftigte, Personen in Umschulung und temporär Arbeitslose sowie Arbeitssuchende.